Die deutsche My so-called Life Mailingliste

The So-called FortsetzungsFanFiction

Teil 6 von Jascha


Brian wälzte sich schlaflos von einer Seite auf die andere, konnte aber keinen Schlaf finden. Er wußte nicht ob es die große Hitze war die das verursachte oder seine Gedanken, die um Amy kreisten. Warum hatte sie bei ihrer ersten Begegnung einen anderen Nachnamen angegeben als auf dem Zettel mit ihrer Telefonnummer ? Hatte sie ihm am Ende gar nicht ihre richtige Telefonnummer gegeben ??? Und aus welchem Grund ? Sie hatten doch viel Spaß an diesem Abend gehabt. All dies ließ ihm keine Ruhe mehr, er mußte sie einfach anrufen. Leise huschte er im Dunkeln die Treppen hinunter, er wagte nicht das Licht anzumachen um seine Eltern nicht zu wecken. Nun, den Hörer in der einen Hand und die andere an der Wählscheibe stand er noch einmal unentschlossen da. Was war, wenn sie alle schon schliefen ? Oder wenn ihre Eltern ans Telefon gingen ? Er legte den Hörer wieder auf die Gabel...

Angela hämmerte an die Badezimmertür: "Danielle, was machst Du denn da so lange ??? Komm' endlich 'raus, es gibt auch noch andere Menschen auf dieser Welt !!!" Danielle öffnete die Tür einen Spalt breit. "Angela ich glaube ich bekomme meine Tage..." Seufzend drehte Angela sich um "Muß das denn ausgerechnet *jetzt* sein ? Schließlich wollte Jordan mich gleich abholen. MUM KANNST DU MAL KOMMEN BITTE ?" Sie ging im Morgenmantel nach unten und öffnete den Kühlschrank "Wo ist denn die Milch ?" - "Oh ist keine mehr da ?" Graham sah ihr über die Schulter. "Warst Du nicht dran mit Milchholen ?" - "Oops, tatsächlich. Ich habs vergessen." Draußen hupte ein Auto. "Ach Du Schreck, Jordan ! Na das kann ja nur ein Supertag werden heute..."

Jordan Catalano wunderte sich das die Kassette so leierte, das war doch sonst nicht so. Irgendwie roch es verschmort und als er genauer hinsah bemerkte er bläulichen Rauch der aus seinem Autoradio aufstieg. "Oh Shit !" Er drehte sofort das Radio aus und versuchte die Kasette auszuwerfen, aber es ging nicht, vermutlich war die Kassette schmelzenderweise mit dem Radio eine Ehe eingegangen... Und dabei war es seine Lieblingskassette die er seit 3 Wochen ununterbrochen hörte, auf der einen Seite Radiohead und auf der anderen die Manic Street Preachers. Wo Angela nur blieb ? Sie würden noch zu spät kommen. Ihm wäre es ja egal aber Ange war doch sonst so penibel !

Brian, jetzt unter der Dusche von dem Schweiß und den Überbleibseln der vergangenen Nacht befreit, stand nun wieder am Telefon, diesmal aber fest entschlossen. "1524237..." - "Ja bitte ?" Es meldete sich eine Frauenstimme. "Brian Krakow. Könnte ich bitte mit Amy sprechen ?" - "Wer ist dort bitte ???" - "Brian Krakow. Ist Amy zuhause ?" - "Hier gibt es keine Amy. *krrrrcks*" Es schien als hättte Frau Miller aufgelegt. Brian geriet langsam in Panik. Sollte die Liebe die er glaubte gefunden zu haben schon wieder zu Ende sein ??? Eine ganze Welt brach für ihn zusammen, sie hatte ihn wohl die ganze Zeit nur geneppt !!! Draußen hupte zum wiederholten Male ein Auto und als er aus dem Fenster sah konnte er Angela bei Jordan Catalano einsteigen sehen...

"Brian, schläfst Du ???" Es war Biounterricht, das Stundenthema war Sexualkunde. Während alle anderen Schüler mit Hochspannung an den Lippen der Lehrerin Dr. Summer klebten, wanderten Brians Gedanken in anderen Gefilden umher. "Ich habe gerade gesagt das ihr ab nächste Woche einen anderen Lehrer habt weil ich meinen Schwangerschaftsurlaub antrete. Er heißt Vic Racine und wird bei Euch Deutsch und Biologie unterrichten." - "Vic Racine ??? Den kennen wir doch schon ! Es war der beste Lehrer den wir je hatten !" - "Na dann werdet ihr Euch ja jetzt freuen !" Brian hingegen war darüber nicht besonders glücklich, er hatte nie einen Hehl daraus gemacht das er Mr Racine nicht besonders leiden konnte. Jordan dagegen schien angenehm berührt: "Auf Sexualkundeunterricht bei Vic Racine bin ich ja mal sehr gespannt !" Die ganze Klasse lachte.

Rayanne verstaute gerade mit hastigen, fahrigen Bewegungen einige Flaschen "Wild Turkey" in ihrem Spind als Rickie dazukam "Rayanne was ist denn bloß mit Brian los ? Er sieht ja aus als wäre jemand gestorben !" - "Keine Ahnung Rickie, ich habe im Moment ganz andere Sorgen. Meine Mutter steckt tief in der Scheiße und ich habe auch kein Geld mehr. Ich habe schon überlegt ob ich naja, Du weißt schon, lieb zu jemandem sein sollte..." - "RAYANNE ! Das ist doch wohl nicht Dein Ernst ! Du willst anschaffen gehen ???" - "Natürlich würde ich nur mit Leuten mitgehen die ich auch wirklich mag" beeilte sie sich hinzuzufügen. Rickie war wie vom Donner gerührt. In seiner Verwirrung ging er sogar auf die Jungen statt auf die Mädchentoilette. Als er seinen "Fehler" bemerkte, hörte er ein verhaltenens unterdrücktes Schluchzen in einer der Kabinen. "Brian ? Bist Du das ?" Er bückte sich um unter der Tür hindurchzusehen und es waren tatsächlich Brians Beine die dort zu sehen waren. "Was machst Du denn da alleine auf dem Klo ?" - "Ich bin am Ende" preßte Brian unterdrückt hervor. "Eigentlich will ich gar nicht mehr leben, das Leben hat doch sowieso keinen Sinn..." Er öffnete die Tür und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht. "Was ist denn nur passiert Brian ? Hast Du denn jetzt nicht allen Grund glücklich zu sein ? Ich habe Dich gestern mit Deiner Freundin beoachtet, ihr seid wirklich ein schönes Paar !" - "Diese Sache ist zuende" stöhnte Brian. "Und ich wünschte mir sie hätte nie begonnen."

Als Jordan und Angela vor dem Haus der Chases anlangten, ergriff Jordan Angelas Arm "Warte noch bitte. Hast Du nicht Lust darauf, Dich heute nacht mit mir zu treffen ? Ich wüßte da eine sehr schön gelegene Gegend an einem Seeufer, wo wir im Mondschein spazierengehen könnten. Ich könnte ja vorbeikommen wenn deine Eltern im Bett sind." Angela war etwas überrascht. "Meine Güte, das sind ja ganz romantische Anwandlungen, so kenne ich Dich ja gar nicht ! Ich dachte Brian wäre der Romantiker, schließlich hat er mir diesen wunderschönen Brief geschrieben." - "Es gibt halt auch Seiten an mir die Du noch nicht kennst Angela." - "In Ordnung. Sagen wir dann 1 Uhr ? Ich freu mich schon !" - "Gut, bis dann. Bye !"

Angela schrak aus dem Bett hoch. Irgendein Geräusch hatte sie geweckt. Da war es noch einmal, *KNACKEL* Jemand warf Steine gegen ihr Fenster ! Allmählich dämmerte ihr wieder ihre Verabredung mit Jordan, dabei wollte sie doch gar nicht einschlafen ! Schnell tapste sie zum Lichtschalter und ließ 3mal das Licht an- und ausgehen, damit Jordan wußte das sie wach war. So schnell sie konnte schlüpfte sie in ihre Sachen und eilte die Treppe hinunter, zur Tür hinaus. "Wo bleibst Du denn ? Ich warte schon seit einer halben Stunde auf Dich." - "Schon gut ich bin ja da." Sie hauchte ihm einen flüchtigen Kuß auf die Lippen. Jordan zog die Augenbrauen hoch "Paß auf wir müssen das Auto bis zur Ecke schieben, damit Deine Eltern uns nicht hören, der Vergaser ist kaputt und es gibt immer Fehlzündungen." Schließlich beim so-called-See angelangt, der eigentlich mehr ein Tümpel war, aus dem es von sirrenden Mücken nur so wimmelte, nahm Jordan sie bei der Hand und sie gingen zwischen den Bäumen hindurch, der Dunkelheit entgegen. Die Luft duftete scharf nach Verdünnungslösung, das rührte wohl von einer nahegelegenen Styroporfabrik, die auch während der Nacht keine Anstalten machte damit aufzuhören, die Umwelt mit schwefligen Abgasen zu erfreuen. Angela hatte irgendwie ein ungutes Gefühl. "Laßt uns woanders hinfahren, Jordan, hier gefällt es mir gar nicht !" - "Was ist denn mit Dir mein Schatz, hmm ? Magst Du Deinen alten Jordan etwa nicht mehr ?" Erst jetzt bemerkte sie das er eine ziemliche Fahne hatte. "Mußtest Du Dir etwa Mut antrinken bevor Du Dich mit mir triffst ???" - "Na so wie Du Dich anstellst mußte ich das ja. Jedes andre Mädchen hätte mir schon längst ihre Liebe bewiesen." - "Nimm Deine Finger weg, Du stinkst, Jordan. Laß uns wieder fahren. Bitte." - "Nun hab Dich nicht so Du Rührmichnichtan. Du willst es doch im Grunde auch oder liebst Du mich nicht mehr ???" Er machte nun Anstalten, sie zu Boden zu ziehen. "Nein Jordan, nicht. Laß daß, ich haß daß." Grob versuchte er ihr das Shirt vom Leib zu ziehen das unter seinem heftigen Zerren nachgab und riß. "Jodan, nein. JORDAN !" Sie wurde fast ohnmächtig als er ihr nun mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige versetzte.

Mrs Krakow klopfte an die Tür von Brians Zimmer. "Brian, es wird Zeit ! Komm' Du mußt zur Schule !" Als sie die Treppe hinunterkam sah sie einen Umschlag auf dem Tisch liegen, zugeklebt und ohne Beschriftung. Sie riß ihn auf und begann zu lesen: "Meine Lieben. Wenn ihr diese Zeilen lest, bin ich wahrscheinlich schon nicht mehr am Leben...