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The So-called FortsetzungsFanFiction

Teil 9 von Peter


"oh, ich muss los. ich treffe mich in einer halben stunde mit hallie lowenthal" bemerkte graham geradezu beiläufig in das allmorgendliche chaos in der küche der chases hinein, "ich hoffe, sie ist wenigstens dieses EINE mal pünktlich, nicht so wie letzte woche, als der dekorateur..." patty hörte nicht richtig zu, sondern lächelte ihr aufgesetztes lächeln. warum hielt er ankündigungen über treffen mit hallie lowenthal immer bis zum letzten moment zurück? und warum nannte er sie immer noch hallie lowenthal? immerhin kannten die beiden sich doch schon eine ganze weile und waren dabei, gemeinsam ein restaurant aufzumachen. und ständig diese stories über sie. ihr lächeln wurde noch unechter.

"gut, wir sehen uns dann heute abend, ich habe den ganzen tag in der druckerei zu tun. angela! gib danielle die corn-flakes!" "aber mum, ich muss gleich los, jordan holt mich ab!" versuchte angela sich zu verteidigen. patty seufzte. graham zog sie auf den korridor und gab ihr einen kuss. "wir könnten natürlich noch einmal kurz nach oben gehen und..." sagte er verschmitzt lächelnd. "graham, dein termin!" "oh. - ja. - aber warum sollte ich nicht auch einmal unzuverlässig sein? vielleicht sollte ich SIE einfach einmal warten lassen?" "jordan ist da! tschüß mum, tschüß dad!" "angela!" rief patty ihr noch hinterher, aber die haustür war schon mit einem knall ins schloss gefallen.

jordan redete wieder die ganze zeit über die band und vor allen dingen über ihren neuen sänger, dylan, während angela desinteressiert aus dem fenster starrte. sie hatte sich immer gewünscht, dass jordan mit ihr redete, aber nun kannte er ja nur noch ein thema. nun? war es früher denn besser gewesen? nein. aber dieser brief... ...war ja gar nicht von ihm. irgendwie hatte sie es noch nicht richtig begriffen, dass der brief von brian war und nicht von jordan, ihrem traumtypen. warum war sie vor ein paar tagen zu ihm ins auto gestiegen und nicht bei brian geblieben? wenn der brief nicht von jordan war, hatte es keinen grund dafür gegeben. aber gab es einen grund, bei brian zu sein? warum dachte sie jetzt so oft an brian, wo sie doch am ziel ihrer träume war? sie, angela chase, war zusammen mit jordan catalano! sie sollte glücklich sein. doch was sie fühlte war keinesfalls glück. verwirrung vielleicht, aber nicht glück.

"wir fahren dann nach der schule zum proberaum" sagte jordan plötzlich und öffnete ihr die tür. sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon an der schule angekommen waren und dass jordan angehalten hatte. "ich muss noch einen verstärker besorgen" sagte er während er sie anschaute. sie stieg aus und ging und er bemerkte nicht, dass sie sich nicht verabschiedete. er fragte sich nur, warum sie nicht wissen wollte, was mit dem alten verstärker geschehen war. "frauen!"

"hi angela!" schallte es ihr entgegen, als sie um die ecke bog, um zu ihrem spind zu gelangen. rayanne lehnte an der wand und rickie stand daneben. sie lachte laut. "ich stehe nicht auf wes jacoby!" beteuerte rickie. "ja natürlich, und angela steht nicht auf jordan catalano" angela schaute rayanne böse an. "ups! - du kommst doch am samstag?" fragte rayanne und sah sie erwartungsvoll und unschuldig zugleich an. "samstag?" angela war sich immer noch nicht im klaren darüber, wie sie sich rayanne gegenüber verhalten sollte. schon neulich, als sie zusammen auf der party gewesen waren, war es ihr komisch vorgekommen. rayanne hatte mit jordan...... ge-ummt... ihr ihn weggenommen... nein! sie hatte ihn ja noch... aber sie vermisste das zusammensein mit rayanne. seit dem sie sie kannte, war ihr leben so viel anders geworden. "na, die aufführung! 'unsere kleine stadt'" half rayanne angela auf die sprünge. "ja, wahrscheinlich" antwortete diese müde und dachte dabei "...mit jordan" und verzog die stirn. "klasse, bis dann, angelika!" erwiderte rayanne und gab ihr im weggehen einen kuss auf die wange. "ihr beide versteht euch ja wieder ganz gut" meinte rickie lächelnd. angela sah ihn fragend an. "hat rayanne wieder getrunken? irgendwie roch es gerade nach alkohol" rickie schaute sie mit sorgenvoller und etwas verzweifelter miene an.

nach der mittagspause war es endlich soweit: die tutorenstunde. rickie hatte schon den ganzen morgen an nichts anderes mehr denken können. er hatte dieses kribbeln im bauch, da half es auch nichts, dass er sich die ganze zeit befahl, die sache nicht zu ernst zu nehmen. rayanne hatte recht: er stand auf wes jacoby, das konnte er nicht verleugnen, am wenigsten vor sich selbst. als er den computerraum betrat, war wesley schon dort und fluchte leise während er den reset-knopf des vor ihm stehenden pcs drückte. "verdammtes teil!" "hallo" sagte rickie während er sich neben wesley stellte. "oh, hallo rickie. setz dich schon mal, wir können gleich anfangen" sagte er lächelnd. "wir sind übrigens zu dritt. ich dachte, es wäre einfacher, euch beide gemeinsam etwas beizubringen, da ihr auf ungefähr dem selben wissensniveau seid." "ja klar" meinte rickie.

er hatte nun ein etwas ungutes gefühl, weil er gedacht hatte, er könne mit wes allein sein. eigentlich war es aber gar nicht so schlecht, wenn noch jemand dabei war. so würde es nicht so verkrampft werden, versuchte er, sich zu beruhigen. "setz dich schon mal und schalte den computer ein" schlug wesley vor.

rickie setzte sich an den nächsten rechner und versuchte, ihn zu starten, aber irgendwie funktionierte das nicht. er hatte doch schon mal mit einem computer gearbeitet. es war ihm peinlich, dass er ihn nun nicht anbekam, wo er sich doch von seiner besten seite zeigen wollte. er drückte weiter die verschiedenen knöpfe, aber da hatte wesley schon entdeckt, dass rickie ein problem hatte. er beugte sich am monitor vorbei vor, wobei er sich auf dem tisch abstütze. rickie hätte am liebsten seinen kopf an seinen rücken gelegt, aber bevor dieser gedanke überhaupt gedacht war, hatte wesley das problem auch schon gelöst. "die kiste hatte keinen strom, man muss den schalter an der netzleiste drücken!" "ja. danke" erwiderte rickie. wesley schien rickies sorgenvolles gesicht bemerkt zu haben. "keine angst, bis zum ende des schuljahres bist du DER computerprofi" sagte er grinsend.

"hey wes! hey rickie!" hörte rickie plötzlich von hinten. diese stimme kannte er doch! er drehte sich herum und sah corey hellfrick, den jungen mit den bunten schuhen. "mein gott" dachte er, "ein computerkurs mit zwei ... " er zögerte einen moment, so etwas zu denken "...süßen jungs" das war irgendwie traumhaft...
...oder auch nicht.

es stellte sich nämlich bald heraus, dass sich wes und corey schon von früher her kannten, denn ihre familien hatten in der selben straße gewohnt. und da corey erst vor kurzem auf die liberty gekommen war und wes ihn neulich erst kurz gesprochen hatte, hatten die beiden sich viel zu erzählen und wenig zeit für rickie. rickie beobachtete sie argwöhnisch. es war seltsam; vor kurzem hatte er sich und seine neigungen noch für eine üble laune der natur gehalten, die nur ihn befallen hatte und jetzt war er todsicher, dass da etwas zwischen wes und corey lief. er versuchte, seine word-datei abzuspeichern, woraufhin der computer abstürzte. jetzt reichte es ihm. er stand auf und sagte: "ich...ich muss noch etwas in der bibliothek besorgen. es macht dir doch nichts aus, wenn ich etwas früher gehe?" "nein, natürlich nicht. bis nächste woche!" "nein, natürlich nicht" dachte rickie traurig und verschwand.

als brian das schulgebäude verließ, wurde er wieder von sean abgeholt. er strahlte über das ganze gesicht. er, brian krakow hatte ein leben nach der schule! "steig ein", begrüßte ihn amy und gab ihm einen kuss, "mein bruder singt seit gestern in einer band und hat uns eingeladen, die erste probe anzuschauen."

es war unglaublich! er, brian krakow, fuhr zu einer bandprobe! mit seiner freundin! was für ein wildes leben!

"wie heißt denn die band?" wollte brian wissen. "residue" antwortete amy. "cool!" sagte brian und freute sich, dass er es so cool herausbekommen hatte. es war unglaublich! amy kuschelte sich an IHN, brian krakow, während er nach der schule zu einer bandprobe fuhr! er drückte sie an sich und gab ihr einen kuss auf die stirn.

wenig begeistert folgte angela jordan in den proberaum. die anderen waren alle schon da.

"hey catalano, wird zeit, das du kommst!" jordan ging sofort auf die bühne und ließ angela alleine in der halle stehen. sie schaute sich um, um einen platz zu finden, wo es sich bequem sitzen ließ und nicht so laut war, denn residue legten sofort mit einem ohrenbetäubenden lärm los. ganz hinten in der ecke entdeckte sie brian krakow, auf seinem schoß ein mädchen, die beiden heftig knutschend. sie verdrehte die augen. herrlich! ein nachmittag mit den rolling stones und romeo und julia!

sollte sie die beiden ignorieren? es war immer so peinlich, neben einem liebespärchen zu sitzen, man wusste nie, wo man hinschauen sollte. außerdem spürte sie wieder dieses komische gefühl... eifersucht? angst? enttäuschung? was war los?

doch da hatte brian sie auch schon erblickt. er winkte. "hey chase! komm doch her!" widerwillig ging sie in die richtung der beiden.

irgendwie hatte ihr der alte brian besser gefallen. der brian, den niemand wollte und der immer alles für sie getan hatte. sie schämte sich, weil sie so etwas dachte. aber es war ihr, als würde sie ihn verlieren...

"hi krakow! was machst du denn hier? musst du jetzt dein taschengeld als roadie aufbessern?" schrie sie ihm mit sarkastischem unterton ins ohr. "ha ha! sehr witzig" erwiderte er. amy grüßte sie nur kurz mit einer handbewegung, denn zum reden war es einfach zu laut. nicht, dass sie lust auf reden gehabt hätte, schon gar nicht mit amy. sie setzte sich so in die andere ecke, dass sie die beiden unauffällig beobachten konnte.

einige stunden später saß sie noch ganz genauso da, obwohl brian und amy hand in hand nach draußen gegangen waren. jordan hatte sie immer noch keines blickes gewürdigt.

die gedanken kreisten in ihrem kopf. sie dachte an den brief, an brians brief. nun war SIE es, die in dem gefängnis gefangen war, dass sie sich selbst gebaut hatte. der brief hatte sie glücklich gemacht, und das war es, was zählte. für die person, die ihn geschrieben hatte. brian. und das hätte auch für sie zählen sollen! sie wusste nicht, ob sie mit brian zusammensein wollte. sie wusste nur, dass sie ihn richtig kennenlernen sollte. sie blickte in jordans richtung. sie erkannte plötzlich, dass sie nicht weiter mit ihm zusammensein konnte. mit ihm und seinem auto und seiner band und all den sachen, die er nie sagte... es war nicht seine schuld, es war niemandens schuld, es ging einfach nicht. sie sprang auf und rannte auf die bühne, woraufhin die band zu spielen aufhörte. schluchzend stand sie vor ihm. er schaute sie verständnislos an. sie blickte ihm in die augen und wollte ihm alles erklären. aber sie brachte nicht mehr heraus als "es tut mir leid, es ist vorbei"

sie lief zur tür, geradewegs brian und amy in die arme. sie stoppte kurz, guckte die beiden verzweifelt an und rannte dann hinaus. jordan sah noch einige augenblicke in richtung tür. dann begann er wieder, etwas heftiger als zuvor, gitarre zu spielen.

einige zeit lief angela ziellos umher, blieb dann aber stehen, um zu sehen, wo sie sich eigentlich befand. sie kannte diese gegend. es war ganz in der nähe des zukünftigen restaurants ihres vaters. sie beschloss, ihn dort zu besuchen. immerhin musste sie ja irgendwie nach hause kommen. außerdem wusste sie im moment keine person, bei der sie lieber gewesen wäre. sie brauchte jetzt einen ruhepol, eine stelle, an der es keine probleme gab.

sie musste nicht allzu lange gehen, dann hatte sie das restaurant erreicht. die tür war offen, aber im hauptraum konnte sie niemanden entdecken. sie schaute umher und ging in richtung küche. was sie dort sah, ließ sie erstarren: ihr dad und hallie lowenthal umarmten und küssten sich. sein hemd war halb offen und hing über der hose. und offensichtlich war er gerade dabei, diesen zustand auch bei ihr herzustellen.

sie schrie: "DAD!!!"