Die deutsche My so-called Life Mailingliste

The So-called FortsetzungsFanFiction

Teil 8 von Torben


Zufrieden betrachtete er die beiden Namen auf dem Blatt Papier. Er war wirklich nicht der hellste am Computer und als er Wes Namen unter den Tutoren entdeckt hatte war die Sache für ihn klar gewesen. Etwas besseres hätte ihm ja gar nicht passieren können. Er würde seine Noten verbessern und konnte gleichzeitig in seiner Nähe sein, es war einfach perfekt. Er hörte nicht die leisen Schritte die langsam immer näher kamen und erst als die Person ihn mit einem freundlichen "Hi" begrüßte drehte er sich um und sah genau in das Gesicht, in dieses eine, ganz besondere Gesicht das ihm schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging. "Oh, hi", erwiderte er schüchtern, und er wünschte sich er würde sich trauen ihm in die Augen, in diese wundervollen dunklen Augen, zu schauen, aber er hatte Angst das sein Blick ihn verraten würde. Wes hatte sich inzwischen neben ihn gestellt und schenkte seine ganze Aufmerksamkeit der Tutorenliste. Er war nur kurz vorbeigekommen um nachzuschauen ob sich schon jemand eingetragen hatte, und tatsächlich, da stand ja wirklich ein Name : Rickie Vazquez. Er drehte seinen Kopf nach rechts und blickte Rickie an : "Du bist doch Rickie, oder?"

Rickie nickte erfreut, er konnte es einfach nicht fassen das Wes ihn erkannt hatte. Das war auf jeden Fall schon Mal ein gutes Omen, zumindest konnte man es so auslegen. Natürlich war im bewußt das er auf der Schule einen Ruf als komischer Kauz weghatte, er war der Junge mit der Schminke im Gesicht, der Kerl der immer auf der Mädchentoilette herumhing, und doch hatte er ein gutes Gefühl. Wes Stimme hatte sich vollkommen normal angehört, beinahe so als sprächen zwei gute Bekannte miteinander, es war keine Spur von Widerwillen oder ähnlichem zu hören gewesen, ansonsten wäre es ihm aufgefallen. Negative Reaktionen auf seinen Namen kannte er zu genüge, doch davon war hier eindeutig nichts zu spüren gewesen. "Hast du dich gerade eingetragen?", fragte Wes, und Rickie nickte erneut. "Heute nachmittag hab ich Training, aber morgen hätte ich Zeit." Rickies Herz schlug immer schneller und er fragte sich ob sein rasendes Herz nicht mindestens in einem Umkreis von 3 Metern zu hören sein müßte. "Morgen klingt gut." "Okay, das wäre geklärt." Wes blickte wieder auf das schwarze Brett und betrachtete neugierig die vielen bunten Zettel. "Wieso hängt hier eigentlich schon eine neue Liste für die Theatergruppe, ich dachte die Aufführung von "Unsere kleine Stadt" ist erst nächsten Freitag?" "Stimmt, die Aufführung ist am Freitag. Vielleicht will der Lehrer so schnell wie möglich das nächste Stück aufführen, keine Ahnung wieso." "Na ja, so kann er wenigstens gleich mit dem Proben anfangen und muß nicht erst seine Darsteller zusammensuchen. Vielleicht steht er ja wirklich unter Zeitdruck. Kann mir ja auch egal sein", er trat einen Schritt zurück, "Ich muß los, wir sehen uns dann morgen Nachmittag." Rickie blickte ihm sehnsüchtig hinterher : "Wirklich ein verdammt süßer Po!"

Brian lehnte verträumt an seinem Spind. Amy hatte gestern abend noch zurückgerufen, knapp 45 Minuten nach seinem Anruf, und sie waren für heute Nachmittag miteinander verabredet. Er fühlte sich gut, ausgesprochen gut sogar. Nach Amy´s Anruf war er glücklich und zufrieden ins Bett gegangen, und zum ersten Mal seit langer Zeit war er beinahe sofort eingeschlafen. Es ging ihm einfach viel besser seit er nicht mehr ständig an Angela denken mußte. Natürlich war sie nicht vollständig aus seinen Gedanken verschwunden, dazu bedeutete sie ihm einfach zu viel, aber es fühlte sich gut an das es jetzt noch jemanden gab an den er denken konnte, das Angela nicht mehr die einzige Frau in seinem Leben war. Er sah Rickie, der langsam den Gang entlangschlenderte, und ihm fiel sofort sein zufriedener Gesichtsausdruck auf. "Hey, Rickie", rief er, und winkte ihn zu sich. "Hi Brian, wie geht es deiner Freundin?" "Der geht es gut, wir treffen uns heute nachmittag." "Sie scheint ja echt nett zu sein." "Und dir? Wie geht es dir so?" "Mir?", fragte Rickie und lehnte sich gegen den Spind direkt neben dem von Brian, "Bestens!"

"Hey Sharon!" "Was willst du, Rayanne?" "Schau dir mal die beiden da drüben an." "Wenn meinst du?" "Rickie und Brian", erklärte sie und deutete in die Richtung der beiden. "Was ist mit", wollte sie gerade fragen, doch dann sah sie es selbst. "Was ist denn mit den beiden los?" Rayanne kicherte. "Schwer verliebt die beiden." Rayanne sah sie fassunglos an : "Rickie und Brian? Du spinnst!" "Doch nicht ineinander", prustete Rayanne laut los. "Oh man, du kommst mir aber auf Gedanken. Rickie und Brian als Liebespaar!" "Ich hatte mich auch", verteidigte sich Sharon, aber Rayanne stellte sich gerade vor wie Brian und Rickie sich leidenschaftlich küssen, und nun gab es kein Halten mehr. Sharon starrte sie an, als stünde eine vollkommen Verrückte vor ihr, während Rayanne einfach nicht aufhören konnte zu lachen und langsam an den Wand zu Boden glitt.

Auch Angela war der seltsame Ausdruck auf Brians Gesicht sofort aufgefallen, doch im Gegensatz zu Rayanne begriff sie nicht sofort wieso er ihr heute so merkwürdig vorkam. Erst nachdem sie noch einmal ganz genau hinschaute stellte sie fest was sie so irritiert hatte : er lächelte! Sie wußte nicht wie lang sie ihn nicht mehr so glücklich gesehen hatte, ob sie ihn überhaupt schon mal so glücklich gesehen hatte. "Angela?", fragte Jordan, der ihr direkt gegenüberstand und sie über die neuesten Probleme seiner Band auf dem Laufenden hielt und der erst jetzt zu merken schien das Angela ihm überhaupt nicht mehr zuhörte. "Ja?", erwiderte sie automatisch, ohne jedoch ihren Blick von Brian zu nehmen. Jordan starrte sie verwundert an, ohne dabei etwas zu sagen. Diese plötzlich eintretende Stille war es schließlich die Angela aus ihren Gedanken riß und sie drehte abrupt ihren Kopf in Jordans Richtung. "Sorry, ich war nicht ganz bei der Sache", entschuldigte sie sich hastig, "Kannst du den letzten Satz nochmal wiederholen?" Sie lächelte Jordan an, in der Hoffnung das er ihre Blicke in Brians Richtung nicht bemerkt hatte. Jordan fing an wieder von der Band zu erzählen, wobei er Angela mißtrauisch beobachtete. Wieso starrte sie Brian an?

Brian warf sich seinen Rucksack über die Schulter und eilte dem Ausgang entgegen, er konnte es kaum erwarten Amy wiederzusehen. In einer halben Stunde waren sie verabredet, und es würde knapp werden ihren Treffpunkt rechtzeitig mit dem Rad zu erreichen. Er wurde immer schneller und er rannte fast durch die große Eingangstür in Freie. Er hetzte die Treppe hinab, im Slalom um die vielen Leute herum die es sich bei dem schönen Wetter hier im freien bequem gemacht hatten. "Ich darf einfach nicht zu spät kommen!", trieb er sich selbst an und beschleunigte abermals. "Hey, Brian!", rief plötzlich jemand hinter ihm her und verdutzt drehte er sich um, ohne sein Treppenslalomtempo zu verringern und nur mit viel Glück schaffte er es den beiden Mädchen auszuweichen die plötzlich auf der Stufe vor ihm auftauchten, doch ein Sturz ließ sich nicht mehr verhindern. Er knallte auf den Gehweg und dankte Gott das er nur zwei Stufen tief gefallen war und so keine bleibenden Schäden zu erwarten waren. Er rappelte sich auf und rieb sich mit der rechten Hand seinen Hinterkopf, während er nach der Person Ausschau hielt die ihn gerufen hatte. Die Stimme hatte er nicht erkannt und auch jetzt konnte er niemanden den er kannte entdecken. Er entdeckte aber einen ziemlich großen Typen, der sich ihm zielstrebig näherte und ihn schließlich fragte : "Bist du Brian?" "Äh, ja?", stotterte Brian, was konnte der Kerl nur von ihm wollen. "Hi, ich bin Sean", stellte sich der Kerl vor und hielt Brian die Hand hin. Brian ergriff sie zögernd : "Kennen wir uns?" "Eigentlich nicht. Ich soll dich hier nur abholen." Abholen klang irgendwie bedrohlich und Brian fragte nervös : "Abholen? Wieso abholen? Wohin denn?" Brian rechnete mit dem Schlimmsten (wobei er sich gar nicht vorzustellen wagte was das Schlimmste alles seien könnte) und überlegte ob er die Flucht ergreifen sollte. "Amy hat mich gebeten dich hier abzuholen und zu eurem Treffpunkt zu bringen." Brian atmete erleichtert auf. Hatte Amy nicht erwähnt das einer ihrer Brüder Sean hieß? "Bist du Amy´s Bruder?" "Ja." "Wie hast du mich erkannt?", wollte Brian wissen, er war sich absolut sicher Sean noch nie zuvor gesehen zu haben. "Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegle gesehen?", erwiderte Sean und winkte Brian hinter sich her. Ein alter Pickup parkte ein paar Meter weiter an der Straße und genau dieses Gefährt steuerten die beiden an. Brian überlegte ob er wirklich in dieses nicht sehr vertrauenerweckende Fahrzeug einsteigen sollte und ob es nicht sicherer wäre sich von Sean den Ausweis oder zumindest den Führerschein zeigen zu lassen, nur um sicher zu gehen das er nicht in den Wagen eines Irren einstieg. Doch wie ein Irrer sah Sean eigentlich nicht aus, und eine Gewisse Ähnlichkeit mit Amy glaubte er langsam auch zu erkennen. Er schätzte Sean auf mindestens 1,90m und er hatte kurzes, blondes Haar. Sie hatten den Wagen fast erreicht als Brian bemerkte das schon jemand drin saß. Sean öffnete die Fahrertür : "Los, steig ein Brian." Die Beifahrertür schwang vor seiner Nase auf und ein freundliches , weibliches Gesicht lächelte ihn an : "Hi Brian, ich bin Sarah, Sean´s Freundin." Brian lächelte zurück und stieg ein. Sie hatte langes dunkles Haar und sah ziemlich süß aus, Brian schätzte die beiden auf Anfang zwanzig. Sean startete den Motor und fuhr los, während Sarah neugierig zu Brian herüber sah. "Amy hat mir schon von dir erzählt", wandte sie sich an ihn, "Darf ich dich etwas fragen?" Brian nickte, und schon war er für den Rest der Fahrt beschäftigt.

"Wir sind da!", verkündete Sean und bremste den Wagen langsam ab. Brian sah aus dem Fenster : "Ich dachte wir treffen uns im Riverview-Park", wandte er sich an Sean, doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Meine kleine Schwester hat ihre Meinung mal wieder geändert. Sie wartet vor dem Eingang auf dich." Nachdem er sich von Sean und Sarah verabschiedet hatte machte er sich auf die Suche nach Amy. Bei dem schönen Wetter waren natürlich viele auf die Idee gekommen mal wieder hierher zu kommen und vor dem Eingang hatte sich schon eine recht ansehnliche Schlange gebildet. Er versuchte Amy in der Masse ausfindig zu machen, doch wieder einmal war er es der "entdeckt" wurde : "Brian!" Allein schon der Klang ihrer Stimme ließ ihn erschaudern und er blieb stehen und schloß seine Augen, in der Hoffnung sie wurde seinen Namen ein zweites Mal rufen. Ein paar Sekunden verharrte er so, doch nichts geschah. Er öffnete seine Augen und blickte sich um, doch er konnte Amy nirgends entdecken. Er jetzt spürte er das jemand direkt hinter ihm stand und er drehte sich langsam um und erblickte genau die Person auf die er sich schon seit Stunden gefreut hatte. Schlagartig kam wieder Nervosität in ihm auf, ihr Anblick war einfach atemberaubend und außer einem leisen "Hi" brachte er keinen Ton heraus. "Ich steh auf schüchterne Jungs", kicherte Amy und gab ihm einen Kuß auf die linke Wange. "Ich hoffe so ein kleiner Kuß zur Begrüßung stört dich nicht", lächelte sie ihn an und griff nach seiner Hand. "Ich hoffe du hast nichts dagegen das wir uns hier treffen, ich hatte heute einfach Lust mal wieder in den Zoo zu gehen."

Angela saß neben Jordan auf dem Beifahrersitz und tat so als würden sie die Dinge die Jordan ihr erzählte sie wirklich interessieren. Den ganzen Tag sprach er nun schon nur von seiner blöden Band, und langsam ging ihr dieses Thema wirklich auf die Nerven. Irgendwas war anders geworden zwischen ihnen. Früher wäre es egal gewesen über was sie gesprochen hätten, nur der Klang seiner Stimme war wichtig gewesen. Doch jetzt wollte sie mit ihm reden, über ihre Beziehung sprechen, über ihre Gefühle füreinander, über irgend etwas, nur nicht über seine Band! "Wo fahren wir eigentlich hin?", unterbrach sie ihn. "Zu Scott. Wir suchen doch immer noch einen neuen Sänger, und nachher wollten noch ein paar Typen vorbeikommen die in die Band wollen." Angela verdrehte die Augen und drehte ihren Kopf wieder nach rechts : "Na Klasse!"

Lustlos betrat Angela die alte Lagerhalle, in der Jordan´s Band seit neustem Proben durfte. Die Halle gehörte Scott´s Vater und wurde schon seit einigen Jahren nicht mehr benutzt. Der Rest der Band war schon da und spielte mehr schlecht als recht vor sich hin, alle wild durcheinander. Einer neuer Sänger war wirklich dringend notwendig, am besten nicht nur jemand mit einer guten Stimme, sondern der es auf fertigbringen würde das die restlichen Bandmitglieder miteinander musizieren und nicht immer der Versuchung erliegen würden sich gegenseitig in der Lautstärke ihrer Instrumente zu übertrumpfen, aber Angela hatte starke Zweifel das jemand aus diesem Haufen zumindest so etwas ähnliches wie eine Band formen könnte. "Da hilft wohl nur noch ein Wunder", dachte sie und setzte sich seufzend in einen alten Sessel. "Hi Jordan", kam Scott zu ihnen herüber, "Hi, äh?" "Angela!", half diese ihm und schüttelte genervt den Kopf. Warum war keiner von Jordan´s Freunden in der Lage sich ihren Namen zu merken? "Und?", wandte sich Jordan an Scott, "Wie viele sind gekommen?" "Nur die drei da hinten." Scott deutete auf drei Personen, die es sich am anderen Ende der Halle auf alten Holzkisten bequem gemacht hatten. "Wen von denen keiner singen kann, dann sind wir echt im Arsch!" Jordan folgte Scott in die Mitte der Halle, griff nach seiner Gitarre und dann zum Mikro : "Okay, laßt uns anfangen. Wer will zuerst?"

"Oh mein Gott!", stöhnte Angela, nachdem Kandidat Nr. 2 seine Vorstellung endlich beendet hatte, "Und ich hatte wirklich geglaubt nach dem ersten konnte es nur besser werden." Nr. 1 saß schon längst wieder auf seiner Holzkiste, er schien zu wissen das sein Auftritt nicht ausreichen würde um aufgenommen zu werden und so versuchte er das beste aus der Situation herauszuholen und bediente sich kräftig an dem Bier das Scott freundlicherweise für die Kandidaten besorgt hatte. Nr. 2 schien sich jedoch gewisse Hoffnungen zu machen und blickte Jordan und Co. erwartungsvoll an. Scott fand seine Sprache als erster wieder : "Willst du noch ein Bier?" Kandidat Nr. 3 erhob sich langsam von seiner Kiste und schlenderte auf das Mikro zu, während Nr. 2 niedergeschlagen auf das Freibier zusteuerte. Seine beiden Vorgänger hatten "I wanna be sedated" von den Ramones zum besten gegeben, und Angela fragte sich ob Jordan und seine Kumpels überhaupt ein anderes Lied spielen konnten. "Könnt ihr auch was anderes spielen?", fragte Nr.3, er schien Angela´s Gedanken erraten zu haben. Gespannt wartete sie auf Jordan´s Reaktion. "Was denn?", fragte Jordan leicht irritiert. "Wie wäre es mit Don´t fear the Reaper?" Jordan überlegte einen Augenblick und drehte sich dann zu den anderen um. "Das kriegen wir schon hin", meinte Scott, und auch der Drummer nickte. "Okay, wir müssen uns nur kurz einspielen." "Kein Problem. Sagt bescheid wenn ihr soweit seit." Geduldig stand Nr. 3 an seinem Mikro, während die anderen versuchten die richtige Melodie zu spielen. Und zu Angela´s Überraschung gelang es ihnen sogar. "Kann´s jetzt losgehen?" Jordan nickte. "Na, dann fangt mal an."

All our times have come
Here but now they´re gone
Seasons don´t fear the reaper
Nor do the wind, the sun or the rain...we can be like they are
Come on baby...don´t fear the reaper
Baby take me hand...don´t fear the reaper
We´ll be able to fly...don´t fear the reaper
Baby I´m your man

Angela saß nun wieder aufrecht in dem Sessel und lauschte gespannt der Musik. Nr.3 hatte wirklich eine gute Stimme und da Jordan sogar daran gedacht hatte den Hintergrundgesang zu übernehmen klang der Song richtig gut. Sie sah zu Jordan und er nickte ihr zufrieden zu.

Valentine is done
Here but now they´re gone
Romeo and Juliet
Are together in eternity...Romeo and Juliet
40.000 men and women everyday...Like Romeo and Juliet
40.000 men and women everyday...Redefine happiness
Another 40.000 coming everyday...We can be like they are
Come on baby...don´t fear the reaper
Baby take me hand...don´t fear the reaper
We´ll be able to fly...don´t fear the reaper
Baby I´m your man

Das mußte erstmal reichen, die Band hörte auf zu spielen und brach in euphorischen Jubel aus. Erstens weil sie endlich ihren neuen Sänger gefunden hatten, zweitens weil sie es wirklich geschafft hatten diesen Song zu spielen. Auch Angela war begeistert und klatschte laut Beifall, genau wie Nr.1 und Nr.2, denen langsam das viele Bier zu Kopf stieg. "Das war klasse!", ging Jordan auf Nr.3 zu und hielt ihm die Hand hin, "Ich bin Jordan." "Hi, ich heiße Dylan." "Jungs", verkündete Jordan durchs Mikro, "Darf ich euch unseren neuen Sänger Dylan vorstellen."

Was für ein herrlicher Tag! Zufrieden saß Brian auf einer Bank und leckte vergnügt an seinem Schokoeis, während Amy versuchte mit einem der vielen bunten Papageien Konversation zu betreiben. Doch irgendwie kam zwischen den beiden einfach kein anständiges Gespräch zustande und so gesellte sie sich fröhlich wieder zu Brian. "Habt ihr euch gut unterhalten?", witzelte Brian. "Mach du nur Witze!", erwiderte sie lachend und boxte ihm leicht auf die Schulter, bevor sie sich neben ihn setzte. "Gefällt es dir hier?", fragte sie und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, den Blick auf den strahlend blauen Himmel gerichtet. Brian betrachtete sie glücklich und leckte weiter an seinem Eis. "Brian?" "Ja?" "Ich hab lange nicht mehr soviel Spaß gehabt Brian." Nun war sie es die ihn genau ansah, während er verlegen auf die fast leere Eiswaffel starrte, die er in der rechten Hand hielt. "Und ich hab noch nie soviel Spaß gehabt", ging es ihm durch den Kopf, doch er brachte nur ein leises "Ich auch nicht" über die Lippen. Natürlich war es nicht das was er ihr eigentlich sagen wollte, doch er traute sich einfach nicht ihr seine Gefühle einzugestehen. "Ich bin gern mit dir zusammen", brachte er schließlich heraus, doch so leise das er nicht sicher war ob Amy ihn verstanden hatte. Langsam drehte er seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie unsicher an. Ein seltsamer Glanz lag auf ihren grünen Augen, und zum ersten Mal seit er sie kennengelernt hatte kam sie ihm gar nicht mehr so selbstsicher vor. Sie lächelte, doch diesmal war es ein schüchternes, zurückhaltendes Lächeln. Sie hatte ihn verstanden, ihre Augen verrieten es, und er saß ihr gegenüber und konnte nichts anderes tun als ihr in die Augen zu schauen, und auf eine Antwort zu warten. Zärtlich ergriff sie seine linke Hand. Ihre Haut fühlte sich so weich ein, ein komischen Gefühl durchfuhr seinen ganzen Körper, und er ließ das Eis fallen das sich immer noch in seiner rechten Hand befunden hatte. Es fühlte sich so gut an sie zu berühren, und sie sah so wunderschön aus. Vorsichtig rückte sie näher an ihn heran, während ihre beiden Hände miteinander zu verschmelzen schienen. Zärtlich streichelte sie mit der rechten Hand über sein Gesicht, er spürte wie ihre sanften Finger langsam über seine Wange glitten. Er war wie gelähmt, er konnte nicht einmal mehr denken, sie war einfach so wunderschön. Er bekam überhaupt nicht richtig mit wie sich ihr Gesicht seinem immer mehr näherte und erst als er ihre Lippen spürte, begriff er was geschah. Er schloß seine Augen und behielt sie auch zu als sich ihre Lippen wieder voneinander trennten. Er spürte ihren warmen Atem auf seinem Gesicht, und sie brachte ihren Mund ganz nah an sein rechtes Ohr heran und flüsterte leise, so leise das Brian die Worte mehr spürte als das er sie wirklich hörte : "Ich liebe dich."

Wieder etwas besser gelaunt schloß Angela die Tür auf und betrat das Haus. Sie war froh das die Suche nach einem neuen Sänger endlich beendet war, und das Jordan sich jetzt vielleicht endlich wieder mehr um sie kümmern würde. Die Stimmen ihrer Eltern drangen aus der Küche zu ihr herüber. "Hi Angela", begrüßte sie ihr Dad und gab ihr einen Kuß auf die Wange, während sie den Orangensaft aus dem Kühlschrank holte. "Was macht ihr da?", fragte sie, nachdem sie die vielen Zettel auf dem Küchentisch entdeckt hatte. "Wir stellen die Gästeliste für die Restauranteröffnung zusammen", erklärte Graham, und reichte ihr ein leeres Glas. "Die ist doch schon in zwei Wochen. Und da fangt ihr erst jetzt mit den Einladungen an?" "Die meisten wissen doch eh schon Bescheid", erwiderte Patty, "Wir haben nur mal nachgezählt wieviel den so ungefähr kommen werden." Angela trat an den Küchentisch, stellte ihr halbvolles Glas ab und betrachtete die Gästeliste. "Und was ist das hier?", fragte sie und deutete auf einem Stapel hübsch verzierter Pappbögen. "Deine Mutter hat ein paar Probedrucke aus der Druckerei mitgebracht, und nun soll ich den schönsten aussuchen, für die Speisekarte." "Habt ihr euch schon entschieden?", fragte sie während sie sich die Bögen ansah. "Dein Vater kann sich einfach nicht entscheiden." "Ich finde dieses Muster am schönsten", erklärte Angela und drückte Graham den Bogen in die Hand, "Ich geh auf mein Zimmer."

Der Pickup hielt genau vor dem Haus der Krakows und zwei Personen stiegen aus. Langsam gingen die beiden Gestalten auf die Haustür zu, und erst auf halber Strecke blieben sie stehen. Brian ergriff Amy´s Hände und schaute sie glücklich an. Sanft streichelte er ihr über das blonde Haar und diesmal war er es der sich zu ihr herüberbeugte und ihr einen Kuß auf die Stirn gab. "Bis morgen", flüsterte er ihr leise zu. "Bis morgen", erwiderte sie leise und ging langsam auf den Wagen ihres Bruders zu. Brian wartete bis sie im Wagen verschwunden war und winkte ihr sehnsüchtig hinterher. "Bis morgen", flüsterte er hinaus in den milden Frühlingsabend, und ging dann glücklich ins Haus. Das Leben war einfach wunderbar.