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The So-called FortsetzungsFanFiction

Teil 7 von Sven "Tzwenny" Lauer


"Und dann hab' ich mich abends mit Jordan getroffen, er war betrunken und hat mich geschlagen ... und Rayanne wollte sich verkaufen, und Vic Racine sollte unser Bio-Lehrer werden und das seltsamste: Brian Krakow wollte sich umbringen.

Das war vielleicht ein abgefahrener Traum! Wahrscheinlich hab' ich mich unterbewußt mit dem beschäftigt, was du mir gestern auf der Party über Brian und diese Amy erzählt hast ... erst habe ich Brian beim Telefonieren gesehen und dann am Schluß seine Mutter mit dem Abschiedsbrief, kurz bevor ich aufgewacht bin ... komisch irgendwie habe ich in dem Traum sogar Sachen gesehen,bei denen ich gar nicht anwesend war, wie in einem Film oder so ... sag' mal, hörst du mir überhaupt zu, Rickie?" Angela holte tief Luft.
"Wie? Äh ... ja klar, interessanter Traum ..."
Angela wollte gerade wieder loslegen, die Einzelheiten, als sie Jordan sah. Glücklich rannte sie auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Hey, Jordan, ich habe dich so vermisst ..." und schon waren sie ausser Hörweite.
Rickie wendete sich seufzend seinem Spind zu, stellte die Kombination ein und holte ein paar Bücher heraus. Er war ziemlich froh, Angela erstmal los zu sein. So sehr er sie mochte - heute hatte er absolut keinen Nerv für irgendwelche Traumdeutungen. Da hinten war Wes Jacoby .... manchmal tat es einfach nur weh.

Nach der Theater-Probe am Nachmittag - dieses Mal würden sie "MacBeth" spielen - waren Sharon und Ricky zum Aufräumen geblieben. Sie trugen gerade gemeinsam einen Tisch von der Bühne, als Sharon ihn fragend ansah und beiläufig meinte: "Ich habe gehört, du wolltest auch mal was von Wesley ...." "Ich? Wieso ich ... wer hat dir das gesagt? Rayanne? Sie sagt immer solche Sachen, obwohl ..." "Das muss dir doch nicht peinlich sein, ich finde ihn ja auch supersüß ... diese dunklen Augen ..." "... und seine Stimme ..." "Ja, diese tiefe, zärtliche Stimme", Sharon seufzte auf, "und natürlich hat er einen suessen Po!" Rickie sah peinlich berührt auf die Bühne. "Was denn? Ich habe doch recht, oder?" fragte Sharon empört. Rickie grinste. "Ja, hast du."

Als er nachmittags aus der Schule nach Hause kam, stand Brians Entschluß fest: Er würde Amy anrufen. Jetzt gleich. Die ganze Nacht und den ganzen morgen war ihm die Frage im Kopf rumgeschwirrt, was das wohl bedeuten könnte - der andere Nachname auf dem Telefonzettel war ihm erst zu Hause aufgefallen. Eigentlich war er sich ja sicher, dass es eine ganz einfache Erklärung gab, aber immerhin war es auch möglich, dass Amy absichtlich einen falschen Namen angegeben hatte ... Entschlossen wählte er die Nummer - so oft, wie er sie gestern nacht gelesen hatte, kannte er sie schon längst auswendig. Ungeduldig wartete er auf das Freizeichen.
*Tuuuuuuuuut*
*Tuuuuuuuuut*
*Tuuuuuuuuut*
Langsam wurde Brian doch ein wenig unruhig. *klick*
"Angela Miller-O'Hearn" meldete sich eine weibliche Stimme am anderen Ende. Erleichtert seufzte Brian auf. Ein Doppelname - das war die Lösung! "Hören Sie, wenn Sie schon wieder einer von diesen perversen ..." "Nein, nein, Verzeihung, hier ... uhm ... mein Name ist Brian Krakow, ich wollte wissen, ob Amy zu sprechen ist ..." stotterte Brian in den Telefonhörer. "Amy ist nicht da", blaffte es aus dem Telefonhörer, und dann - als hätte die Frau am anderen Ende erst jetzt begriffen, wer da anrief - erklärte sie freundlich: "Aber sie wird bald wiederkommen - kann ich ihr etwas ausrichten?" "Sagen sie ihr einfach ... sagen sie ihr einfach, ich hätte angerufen." "Ok, wie war doch gleich dein Name?" "Krakow. Brian Krakow. Der Junge mit dem Fahrrad, falls ihr dass nichts sagt ..." "Ok, ich schreibe es auf", versicherte Ms. Miller-O'Hearn und eine Kinderstimme keifte im Hintergrund: "Ist das Amys neuer Freund?" Brian zuckte zusammen. War er das? War ER, Brian Krakow der "neue Freund" von jemandem? Für einen Moment verfluchte er die Synchronisation, weil er sonst gewußt hätte, ob der Junge "boyfriend" oder "friend" gebrüllt hatte ....

Am nächsten Morgen, bevor die erste Stunde begann, lungerte Rickie vor dem schwarzen Brett herum, an dem die Listen für das Tutorenprogramm hingen. Er wußte aus sicherer Quelle, dass nur ein Tutor für Computernachhilfe in Frage kam - und das war nicht Brian Krakow. Er sah sich nocheinaml um, zog dann einen Stift aus der Tasche und schrieb seinen Namen direkt neben den von Wes Jacoby.