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The So-called FortsetzungsFanFiction

Teil 12 von Florian


Trotz der späten Stunde schaffte es Amy nicht einzuschlafen. Ihre Gedanken an Brian halten sie davon ab. Nachdem sie weitere 15 Minuten intensiv an Brian denken musste, war es ihr egal, dass es bereits so spät ist und sie beschloß nun doch Angela anzurufen. Da man nur mit dem Vornamen an keine Telefonnummer kommt, war Amy gezwungen ihren Zwillingsbruder Dylan zu wecken. Sie hoffte insgeheim, dass er den Nachnamen der Freundin seines Bandkollegen kennt.

Dylan, der gerade von einem Gig im Madison Square Garden träumte, wurde kurz nach 2 Uhr durch ein wüstes Gezerre an seiner Schulter von Amy geweckt. Erschrocken fuhr er hoch, doch bevor er überhaupt zu Wort kam, prasselte schon ein Wasserfall von Fragen auf ihn herab. Zuerst bekam er überhaupt nichts mit, doch nachdem Amy aufgehört hatte ihn zu schütteln, verstand er seine Schwester endlich. „Ich brauch dringend deine Hilfe! Wie heißt Angela mit Nachnamen? Du weißt schon, die Freundin deines Bandkollegen. Ich muß sie ganz dringend anrufen. Los komm schon Dylan, es ist wichtig. Dylan bitte!“ „Jetzt beruhige dich erst einmal Amy. Du machst mich ja ganz wahnsinnig. Und jetzt ganz langsam. Ihre Telefonnummer kenn ich auch nicht, aber ich hab neulich mitbekommen, dass sie ‚Chase’ mit Nachnamen heißt. Weiter kann ich dir auch nicht helfen und falls du nicht noch weitere lebensnotwendige Fragen hast, würde ich dich bitten, mich jetzt weiterschlafen zu lassen ­ sonst verpaß ich noch meinen Solopart bei unserem Gig im Madison Square Garden vor 20000 begeisterten Fans“. Den letzten Teil bekam Amy schon gar nicht mehr mit, sie war nämlich schon längst auf dem Weg in Richtung Telefonbuch. „So ein Scheiß, dass gibt es doch nicht. Wieso find ich hier keinen Eintrag mit dem Namen ‚Chase’?“ dachte sich Amy, nachdem sie vergeblich Angelas Nummer gesucht hatte. Auch wenn es ihre Mutter wegen der Kosten nicht wollte, rief Amy gezwungenermaßen bei der Auskunft an und bekam dort von einer schläfrigen Stimme ihre gewünschte Information. Sie schnaufte tief durch, griff zum Hörer und begann zu wählen. Während sie auf den Klingelton wartete sah sie auf der Wanduhr, dass es inzwischen halb drei war. „Tüüüüüüt -

Angela wurde durch ihr ganzes Nachdenken total müde und ging, nachdem sie sich die Zähne geputzt und ihr Nachthemd angezogen hatte, ins Bett. Als sie gerade auf dem Weg ins Land der Träume war, hörte sie plötzlich ein Geräusch: „Tüüüüüt - tüüüüüt ­ tüüüüüüt.“ Sie schaute auf die Uhr und fragte sich, wer zu so einer unmenschlichen Zeit hier anrufen würde. Vielleicht ist es ja ihr Vater, der sich mit ihrer Mutter wieder versöhnen wollte und vorher einfach nicht den Mut hatte anzurufen, dachte Angela. „Tüüüüüüt -- tüüüüüüt.“ Das Klingeln wollte einfach nicht aufhören und anscheinend wollten weder ihre Schwester noch Mutter ans Telefon gehen.

„Tüüüüüüüt.“ Amy wurde langsam nervös: „Wieso geht keiner ans Telefon? Es muß doch einer daheim sein!“ In ihrer Handfläche bildete sich langsam Schweiß. „Tüüüüüüüt.“

„Jetzt reicht’s mir“ dachte sich Angela. So gut sie konnte sprang sie aus ihrem Bett und ging verschlafen in Richtung Telefon. „Wenn das jetzt ein Streich ist, dann muß einer sterben.“ Während sie immer noch angestrengt nachdachte, wer denn jetzt am Telefon sei, geschah das Unglück. Da ihre Müdigkeit es ihr nicht gestattete, ihre Augen richtig zu öffnen, übersah sie die Katze, die am Boden lag und friedlich schlief. Dieser Zustand änderte sich schlagartig, als plötzlich ein zärtlicher Fuß auf das Hinterteil der Katze trat und dabei mit dem Knöchel den Fußboden küsste. Nach einem lauten Fauchen sprang die Katze auf und flüchtete so schnell wie möglich vor diesem alles zermatschenden Monster. Während die Katze mit dem Schrecken davon kam, erwischte es Angela schlimmer. Durch ihren Knöchelkuß hatte sie sich ihren rechten Fuß ziemlich böse verstaucht. „Tüüüüüt ­ Tüüüüüt.“ Das Klingeln hörte einfach nicht auf. Trotz der Schmerzen in ihrem rechten Knöchel humpelt Angela weiter in Richtung Telefon.

Amy sah wieder auf die Uhr. Jetzt ließ sie es seit fast 10 Minuten klingeln und immer hat keiner abgenommen. Sie war der Verzweiflung nahe. Sie nahm sich vor die nächsten 3 Klingeltöne abzuwarten, ansonsten würde sie es später nochmals versuchen. Aber ihre Geduld wurde nicht mehr allzu lange auf die Probe gestellt, da die schwer verletzte Angela beim 3. Klingeln endlich das Telefon erreichte.

Da Jordan keine Lust hatte sich einen Vortrag über seinen Orientierungssinn anzuhören, forderte er Brian und Rickie auf, endlich ins Auto einzusteigen, da er endlich zurückfahren wollte. Kurz nachdem sie losgefahren sind, fing Brian wieder an. „Jordan, bist du dir eigentlich sicher, dass du in die richtige Richtung fährst ? Vorhin sah das ganz anders aus.“ „Woher willst du das denn wissen Brian? Du hast doch vorhin bestimmt nur an deine zahlreiche Freundinnen gedacht! Wenn wir schon dabei sind, wie viele hast du jetzt eigentlich ?“ „Ich hab nur eine Freundin, und das ist Amy. Ich meinte, dass war Amy.“ In Brians Augen reiften langsam einige Tränen heran, aber Jordan konnte es einfach nicht lassen. „Also, wenn ich es richtig verstehe: Amy ist bzw. war deine Freundin, mit Angela knutscht du rum, sobald Amy verschwunden ist und wenn beide nicht da sind, dann flirtest du einfach mit der Bedienung rum. Deine Nerven möchte ich haben.“

„Aber das stimmt doch alles nicht. Ich hab es dir doch vorhin erklärt.“ „Ja ja, wie auch immer. Aber eine Sache musst du mir erklären. Bis vor kurzem hat sich kein Mädchen für dich interessiert und jetzt wirst du ja nur so von Mädchen umschwärmt. Benutztst du ein neues Deo oder stand in irgendeinem Girlie-Magazin, dass im Moment Jungs mit deinem Aussehen voll ‚IN’ sind?“ „Das würde ich selbst gerne wissen“ war das Einzigste, dass Brian darauf antworten machen konnte. Da die Lautstärke des Gesprächs ziemlich groß war, schaffte es Rickie nicht in sich zu gehen um sich selbst zu bemitleiden. Daher schaltete er sich auch ins Gespräch der zwei Streithähne ein. Und irgendwie fand auch er seinen Spaß darin, Brian zu nerven. So lautete sein erster Satz seit langem: „Du Brian, was steht eigentlich auf dem Zettel, den dir die Kleine vorhin gegeben hat ?“ Brian, der gehofft hatte, dass die beiden dies inzwischen vergessen haben, errötete leicht und musste zugeben, dass er selbst keine Ahnung hatte, was auf dem Zettel stand geschweige denn, wieso er diesen Zettel bekommen hatte. Dadurch kamen Jordan und Rickie natürlich auf die Idee, Brian dazu zu bringen, den Zettel endlich auszupacken und ihn vorzulesen. Brian, dem die ganze Sache immer noch peinlich war, wollte eigentlich nicht so recht, aber aus Angst wieder einen Streit auszulösen willigte er ein. Ganz langsam zieht er den Zettel aus seiner Hosentasche und entfaltet ihn. „Ein Gedicht,“ sagt er „und unten stehen ihr Name und ihre Telefonnummer.“ Er wurde von Rickie aufgefordert endlich das Gedicht vorzulesen.

Rayanne konnte immer noch nicht glauben, was Sharon Rickie angetan hatte. Zuerst, nach einem kleinen Schluck aus ihrem Flachmann, war sie sinnlos in der Gegend herumgelaufen und hat Rickie gesucht, aber natürlich nirgends gefunden. Und so setzte sie sich auf eine Parkbank und tat das ihrer Meinung einzig richtige und leerte den Flachmann mit einem kräftigen Schluck. Aber dieser eine Schluck reichte aus, um ihre Sinne total zu trüben und ihren Geist ziemlich lahmzulegen. Nachdem sie einige Zeit total benommen auf der Bank saß, kam irgendwann ein Mädchen vorbei, dass aus Rayannes Sicht aussah wie Sharon. Sie sprang sofort auf und rief „Sharon, du blöde Schlampe, ich muß mit dir reden !!“ Das Mädchen rannte sofort los und Rayanne hinterher.

„Deine Lockenpracht gleicht Engelshaar so blond, so rein, so fein. Deine Augen leuchten wie eine glänzende Himmelsschar. So blau wie die Wahrheit rein. Dein Mund so lieblich, zart, aber wieso ist dein Gesichtsausdruck so hart ?“

- Angela Chase
- Hallo Angela, mein Name ist Amy.
- Ja ?
- Ich bin die Freundin von Brian
- Und deswegen rufst du um halb 3 bei mir an ?
- Sorry, ich weiß. Es tut mir leid, aber ich muß ganz dringend mit dir reden. Es geht um Brian.
- Hab sowieso noch nicht geschlafen. Also um was geht es ?
- Es geht vor allem um den Kuß zwischen dir und Brian. Ich dachte, Brian liebt mich.
- Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig.
- Ich höre.
- Brian liebt dich immer noch; und für diesen Kuß kann er überhaupt nichts. Er hat mich getröstet und irgendwie ist es dann über mich gekommen und ich musste ihn einfach küssen.
- Dann bin ich ja ein wenig beruhigt. Aber kannst du mir bitte sagen, wieso gerade er dich getröstet hat und nicht dein Freund ­ wie heißt er noch gleich ?
- Jordan
- Ja richtig, Jordan, so heißt er. Also wieso hat dich Jordan nicht getröstet ?
- Zuerst einmal, Jordan ist nicht mehr mein Freund ! Ich hab Schluß gemacht.
- Entschuldigung, das habe ich nicht gewusst.
- Macht nichts, das konntest du ja nicht wissen. Aber das war nicht der eigentliche Grund, wieso ich Trost gesucht habe.
- Und was ist dann der eigentliche Grund ?
- Alles begann damit, als ich meinen Vater erwischte, als er kurz davor war mit seiner Geschäftspartnerin Sex zu haben

Angela erzählte Amy die ganze Geschichte. Sie war froh, dass sie jemanden gefunden hatte, der sie ihre Seele quasi auskotzen konnte. Als sie zuende erzählt hatte, fühlte sie sich gleich etwas besser.

Die verfolgte Person konnte den Abstand zwischen sich und Rayanne etwas vergrößern, da Rayanne einige Probleme hatte sich schnell vorwärts zu bewegen. Aber jetzt war das Schicksal Rayanne gut gesinnt, denn die Person stolperte, als sie sich wieder einmal umdrehte um zu sehen ob die durchgeknallte und betrunkene Person immer noch hinter ihr her ist. Die Person war schon fast wieder auf den Beinen, als sich Rayanne auf sie stürzte. Zu Beginn hagelte es Schläge gegen ihren Kopf und dann begannen wüste Beschimpfungen. Selbst als ihr ganzes Gesicht schon blutüberströmt war konnte Rayanne einfach nicht aufhören, weiter auf sie einzuschlagen. Die Wut über das was mit Rickie geschehen ist war einfach zu groß. Der Alkohol kam jetzt richtig zur Wirkung und Rayanne bekam ihr Essen nochmals zu sehen. Nachdem sie ihren Mageninhalt auf und neben ihrem Opfer entleert hatte, begann sie damit, langsam weiterzutorkeln. Ihr war so schlecht, dass sie sich an nichts mehr richtig erinnern konnte und dadurch keine Lust mehr hatte, weiter auf die Person einzuschlagen. Die Person blieb blutüberströmt und bewusstlos in einer kleinen Gasse liegen.

Noch während Brian das Gedicht vorgelesen hat, begannen Jordan und Rickie damit laut loszulachen. „An ihr ist eine Dichterin verlorengegangen. Ihr Werk ist genauso schlecht wie der Mist, den wir in der Schule lesen.“ brachte Jordan prustend hervor. „Eigentlich finde ich es ja ganz süß, aber ich dachte immer, dass nur Jungs so viel Schund schreiben wenn sie verliebt sind und dem Mädchen ihre poetische Ader zeigen wollen.“ war zuerst das Einzigste was Rickie sagen konnte. Energisch versuchte Brian die beiden zu beruhigen, da das Gedicht noch nicht zu Ende sei und er es liebend gerne ganz vorlesen würde. Aber noch bevor Brian das Gedicht weiter vortragen konnte, wurde er von Jordan unterbrochen: „Laß das Ganze gut sein. Ich hab Angst das Auto in den Graben zu setzen und außerdem habe ich keine Unterwäsche zum Wechseln dabei.“ „Brian, Jordan hat recht, mein Zwerchfall würde auch nicht mehr davon vertragen. Aber eins würde mich schon noch interessieren. Wie heißt denn unsere kleine Miss Thoreau ?“ Brian schaute die beiden etwas verärgert an, dann warf er einen kurzen Blick auf den Zettel und sagte „Sie heißt - wartet mal kurz ­ ähhm ­ hier steht es ­ Nicole, Nicole Sweaty.“ Jordan erwiderte grinsend: „Ach, klingt ja putzig.“ So ging das Ganze noch ca. 20 Minuten weiter, bis sich alle wieder beruhigt hatten, da sie eigentlich schon über jede Einzelheit Witze gemacht hatten.

Das Telefonat zwischen Amy und Angela dauerte inzwischen weit über 20 Minuten und war noch lange nicht beendet.


- Ist Brian daheim ? Ich muß unbedingt mit ihm reden.
- Ich hab kein Licht in seinem Haus gesehen. Aber soweit ich weiß ist er zusammen mit Jordan und Rickie weggefahren und niemand weiß wohin.
- Und du hast auch keine Ahnung ? Schließlich sind das doch dein Ex-Freund, dein Nachbar und ein guter Freund von dir.
- Sorry Amy, aber ich weiß es wirklich nicht. Ich würde es selbst gerne wissen, da ich unbedingt mit Rickie reden muß.

Da beide sowieso nicht mehr schlafen konnten, beschlossen sie zusammen auf die 3 ‚Flüchtlinge’ bei Angela zu warten. Amy war sich sicher, erst dann wieder schlafen zu können, sobald sie sich mit Brian ausgesprochen hatte und wieder mit ihm zusammen war. Angelas Schlaflosigkeit konnte nur dadurch aufgehoben werden, dass Amy und Brian wieder zusammen sind sowie sie mit Rickie gesprochen und ihn getröstet hatte. Amy versprach Angela so schnell wie möglich zu kommen, aber ihr Problem darin bestünde, dass sie momentan keine Fahrgelegenheit hätte und hoffen müsste, dass ihr ältester Bruder Sean sie fahren würde. Aber Angela sollte sich keine Sorgen machen, da Amy auf jeden Fall kommen würde.

„Rickie, was ist eigentlich heute abends mit dir losgewesen ?“ fragte Brian. „Was meinst du, ich verstehe nicht!“ „Na ja, du weißt schon.“ „Nein“ „Also du kommst aus dem Schulgebäude rausgerannt, rennst verzweifelt durch die Gegend und setzt dich dann an den Straßenrand. Irgendeinen Grund muß das Ganze doch haben, oder ?“ „Habt ihr zwei das denn nicht mitbekommen, was Sharon zu Wes über mich auf der Party gesagt hat ?“ „Nein, ich saß vor dem Schulgebäude und hab verzweifelt nach Amy Ausschau gehalten.“ „Und ich bin mit dem Auto planlos herumgefahren und hab Angela gesucht, da mein Leben irgendwie so leer ist, seitdem sie mit mir Schluß gemacht hat.“ schaltete sich Jordan ins Gespräch ein. „Sharon hat Wes, und damit allen, erzählt, dass ich schwul bin ?“ „WAS ?????“ fragte Jordan ungläubig. „Du weißt schon, schwul. Oder Homo, oder wie auch immer du das nennen willst. Hast du das nie gemerkt ? Ich steh auf Jungs, verdammt noch mal.“ „Das, das hab ich nicht ge gewusst.“ stotterte Jordan. „Wirklich ? Ich dachte immer, dass du das nur spielst um bessere Chancen bei den Mädchen hast.“ brachte Brian hervor. „Nein, nein. So was kann man nicht spielen.“ „Aber wieso ?“ fragte Brian „Keine Ahnung, dass ist einfach so geschehen. Ich weiß nicht warum. Aber eigentlich ist mir das auch egal. Bis heute abends hab ich mich immer wohl gefühlt so wie ich war. Aber durch das, was Sharon abgezogen hat. Das ist so peinlich. Jetzt weiß es jeder in der Schule, selbst die Lehrer.“ „Und wie geht es jetzt weiter ?“ wollte Brian wissen „Wenn ich das nur wüsste! Auf der Party wäre ich am liebsten auf der Stelle tot umgefallen. Aber da das nicht geschah bin ich so schnell wie nur möglich weggerannt.“

„Sean, du mußt mir helfen“ flüsterte eine zärtliche Stimme in sein Ohr. Sean fragte sich ob er gerade träumte oder ob wirklich jemand ihn aufwecken wollte. Er öffnete ganz langsam ein Auge, blinzelte kurz und wusste sofort, dass es irgendwelche Probleme gab. Seine Schwester würde sonst nie auf die Idee kommen, ihn zu wecken. Deshalb war er gleich hellwach. „Amy, was ist so wichtig, dass es nicht bis morgen Zeit hat ?“ „Du musst mich ganz schnell zu Angela fahren.“ „Zu wem ? Und wieso jetzt ?“ „Angela ist das Mädchen, dass Brian geküsst hat. Und ich möchte zusammen mit ihr auf die Rückkehr von Brian warten.“ „Ich dachte, du hast genug von diesem Arsch. Er hat dir schon genug Schmerzen zugeführt.“ „Nein nein, du verstehst nicht. Brian konnte gar nichts dafür. Angela, so heißt seine Nachbarin, wurde von Brian nur getröstet und da hat sie ihn geküsst. Und deshalb muß ich unbedingt mit ihm reden. Es ist wichtig. Sean, bitte, du musst mich hinfahren. Ich kann sonst nämlich nicht mehr schlafen.“ „OK, dann warte mal kurz. Ich zieh mich noch schnell an.“

Sean und Amy hatten gerade die halbe Strecke zurückgelegt, als Sean sagte: „Ich warte mit dir auf Brian. Und während wir warten, laß ich mir von dieser Angela ihre Geschichte erzählen. Und wenn ich merke, dass sie lügt, dann wird ich schon dafür sorgen, dass Brian dir so schnell nicht mehr zu nahe kommt.“ „Wie du meinst. Nicht dass es mir gefällt, aber ich glaube kaum, dass ich dich davon abhalten kann.“ Der restliche Weg verlief wortlos.

„Was machen wir eigentlich sobald wir wieder daheim sind ?“ fragte Jordan. „Ich hätte eine Idee. Ich hab momentan sturmfreie Bude. Wir könnten zu mir gehen und machen, wozu wir auch immer Spaß haben“ erwiderte Brian. „Meinetwegen, klingt ganz gut.“ „Find ich auch,“ sagte Rickie.

Als Rayanne endlich daheim angekommen war, stellte sie fest, dass es beinahe 3 Uhr war. Der Alkohol, der immer noch in ihrem Blut floß, sorgte dafür, dass sie sich an nichts mehr erinnern konnte, was letzte Nacht geschehen ist. Sie wurde nur sehr unruhig, als sie feststellte, dass ihre ganze Kleidung mit Blut überströmt war und sie nicht wusste, woher dieses Blut kam. Aber sie war viel zu müde, um sich darüber allzu viele Gedanken zu machen und ging ins Bett und schlief sofort ein.

Als Sean und Amy endlich vor Angelas Haus hielten, stand diese schon ganz unruhig in der Tür. Weiter wollte sie nicht gehen, da ihr Knöchel immer noch weh tat und ziemlich stark angeschwollen war. Sie war ziemlich gespannt darauf, endlich mal Brians Freundin näher kennen zu lernen. Bisher hatte sie sie nur gesehen und war der Meinung, dass sie ziemlich hübsch sei. Ihr fiel sofort der Junge ins Auge, der das Auto gefahren hatte. In ihren Augen sah er wie der junge Herkules aus. Sie wurde aber das Gefühl nicht los, dass sie ihn vorher schon irgendwo mal gesehen hatte. Während die beiden sich der Tür näherten, fiel es ihr wieder ein. Das muß der gewesen sein, der Brian das blaue Auge verpasst hat, Amys großer Bruder.

„Amy, dieses Mädchen an der Haustür, ist das Angela ?“ „Ja, wieso ?“ „Mir ist das letzte mal gar nicht aufgefallen, dass sie so hübsch ist.“ „Uhhh, mein großer Bruder scheint verliebt zu sein. Hehe. Aber ich sollte dich warnen; sie hat gerade erst mit ihrem Freund Schluß gemacht.“ „Danke“

„Hallo ihr 2. Ich bin Angela.“ „Hi, ich bin Amy und das ist mein großer Bruder Sean. Er würde gerne hier bleiben und sich ebenfalls bei Brian für das blaue Auge entschuldigen; stimmt doch Sean, oder ?“ „Ja ja, du hast recht.“ Sean brachte kaum ein Wort heraus, da er fast nur Augen für Angela hatte. „Kommt doch rein. Drinnen ist es nicht so kalt wie hier.“ Angela drehte sich um und begann los zu humpeln. Als Sean das sah, kam natürlich sofort der Gentleman in ihm durch und er stützte sie ab, damit sie besser laufen konnte. Außerdem wollte er natürlich wissen, wie denn das passiert sei. Nachdem Angela die Geschichte mit der Katze erzählt hatte, machte sich Sean gleich daran, um ihren angeschwollenen Knöchel mit Eiswürfel gekühlte Tücher zu wickeln. Sean prahlte ein wenig mit seinem Wissen über die Behandlung von solchen ‚Sportverletzungen’. Als Sean endlich seine Behandlung abgeschlossen hatte, setzte er sich neben Angela, nahm ihre Hand und redete ihr ein, dass ein angeschwollener Knöchel nichts schlimmes sei und die Zeit alle Wunden heilte. Angela musste die ganze Zeit den graziösen Bewegungen von Sean folgen und schaute die ihm so tief in die Augen wie sie nur konnte. Nachdem Sean seinen Vortrag über die Behandlungsmethoden beendet hatte, war Angela irgendwie gezwungen ihn zu küssen. Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen langen, intensiven Kuß auf den Mund und sagte „Danke für deine Hilfe.“ Sean errötete und als Amy das sah, musste sie kichern. Angela merkte dies natürlich und sprach sie darauf an. „Wieso lachst du ?“ „Ich glaub, da haben sich 2 gesucht und gefunden.“ antwortete Amy, immer noch leicht kichernd. „Amy, sei ruhig. Ich warne dich.“ brachte Sean hervor. „Ich versteh jetzt überhaupt nichts mehr“ erwiderte die leicht verstörte Angela. „Dann laß mich dich aufklären,“ sagte Amy. „Mein Bruder hat sich vorhin in dich verliebt und du scheinst ihm ja auch nicht gerade abgeneigt zu sein.“ „Da hat meine kleine Schwester nicht so ganz unrecht,“ gab Sean von sich und gab jetzt seinerseits Angela einen Kuß, der erst nach längerer Zeit zu ende war. Es war fast so, als ob sich beide richtig verschlangen. Amy wurde dadurch natürlich etwas traurig, da Brian immer noch nicht zurück war und sie jetzt zusammen mit 2 Turteltäubchen in einem Raum war. Aber Amys Leiden dauerte nicht mehr allzu lange.

„Hey Brian, Rickie, aufwachen - wir sind gleich da. Es sind nur noch 5 Querstraßen, ihr 2 Schlafmützen.“ „Wird ja auch Zeit“ meinte Brian, der tierisch müde war. Also Jordans Auto vor dem Haus der Krakows hielt, unterbrach Amy Angela und Sean bei ihren Speichelaustauschspielen. Amy rannte dann sofort aus dem Haus, warf sich ihrem Brian um den Hals und übersäte sein ganzes Gesicht mit Küssen. Kurz darauf kamen Angela und Sean händchenhaltend aus dem Haus und humpelten langsam in Richtung Auto. Sean hatte Angela zwar angeboten sie zu tragen, aber Angela wäre dies zu peinlich gewesen.

Als Jordan die zwei sah, wurde sein Herz ein zweites Mal gebrochen. Er hatte insgeheim gehofft, wieder alles mit Angela in Ordnung zu bringen. Aber sie schien ziemlich schnell einen Ersatz gefunden zu haben. Während sich Angela gleich um Rickie kümmerte, unterbrach Sean kurz seine Schwester um sich bei Brian zu entschuldigen. Der hörte aber kaum zu, da er so glücklich war, wieder mit Amy zusammen zu sein. Angela forderte Rickie auf zusammen mit ihr ins Haus zu kommen, da sie unbedingt mit ihm reden müsste. Während Angela, Sean und Rickie sich in das Haus der Chases begaben, verschwanden Brian und Amy in seinem Haus. Keiner hatte mehr an Jordan gedacht. Nicht einmal danke hat einer zu ihm gesagt bzw. überhaupt mit ihm geredet. So fuhr er beleidigt davon ohne zu wissen wohin.

Als das Trio im Haus angekommen war, stand Angelas Mutter in der Küche und kochte Kaffee. Sie war natürlich überrascht, dass Angela um diese Zeit schon auf war. Aber noch überraschter war sie, als Angela Sean als ihren neuen Freund vorstellte. Sie war aber der Meinung nichts zu sagen, da Angela schon genug Streß hatte und sie sie nicht noch mehr belasten wollte. Während Rickie den angebotenen Kaffee gerne annahm, war Angela viel zu beschäftigt damit, ihm die Ereignisse der letzten Nacht zu berichten. Rickie war spürbar erleichtert, als Angela erzählte, dass sich niemand über ihn lustig gemacht hat, dafür aber sauer auf Sharon waren. Er war zwar leicht traurig, als er erfuhr, dass Wesley nicht homosexuell ist, aber immerhin hatte er Verständnis für ihn. ‚Vielleicht ist sein Bruder ja genauso süß wie er,’ dachte sich Rickie daraufhin. Nachdem Angelas Mutter angefangen hat, eine intensive Unterhaltung mit Rickie zu führen, verschwanden Angela und Sean heimlich, still und leise in Angelas Zimmer. Kurze Zeit später verließ Rickie mit gestärktem Selbstbewusstsein das Haus der Chases und ging langsam heim. Nun wollte sich Angelas Mutter kurz mit ihrer Tochter unterhalten, aber als sie sie nirgends finden konnte, dachte sie sich, dass ihre Tochter nun wohl langsam erwachsen wird.

Amy konnte ihre Lippen kaum von Brians Gesicht nehmen. Erst als sie in Brians Zimmer waren ließ sie davon ab. Nun war sie nämlich damit beschäftigt Brian ganz zärtlich die Kleidung auszuziehen und ihn dazu zu ermutigen dasselbe bei ihr zu tun. Nachdem sie nach einiger kleiner Schwierigkeiten endlich nackt nebeneinander lagen, gestand Brian Amy wie sehr er sie vermisst hatte und wie sehr er sie doch liebte. Durch diese Aussage pochte Amys Herz noch viel schneller. Sie erfüllte sie mit mehr Glücksgefühl als die Tatsache, dass sie gleich das erste Mal Sex haben würde.

Nachdem Sean Angela in ihr Zimmer getragen hatte, legte er sie zärtlich auf ihr Bett. Er setzte sich neben sie, küsste sie ununterbrochen und seine Hand wanderte unter ihr T-Shirt. Als beide sich gerade die Hemden ausgezogen hatten und Sean dabei war, Angela am ganzen Oberkörper zu küssen, ging plötzlich die Tür auf und Danielle stand in ihrem Zimmer. Angela riss blitzschnell die Bettdecke über ihren Körper und schrie: „DANIELLE, KANNST DU NICHT ANKLOPFEN. DU HAST HIER ÜBERHAUPT NICHTS ZU SUCHEN. SCHAU DAS DU HIER RAUSKOMMST!“ „Aber Mami hat gesagt, ich soll bei euch vorbeischauen und fragen, ob ihr auch frühstücken wollt.“ „RAUS HIER, UND SAG IHR, DAß WIR KEINEN HUNGER HABEN!“ Beleidigt verließ Danielle Angelas Zimmer und ärgerte sich darüber, dass Angela sie so angeschrieen hatte. Sie hat doch nur das getan, was ihre Mutter von ihr verlangt hatte.

Rickie freute sich schon irgendwie auf sein Bett. Die Aufregung seit letzter Nacht hatte ihn ziemlich fertiggemacht. Er hatte gerade zwei drittel des Weges hinter sich, als er zufällig ein Stöhnen aus einer Seitenstraße hörte. Neugierig wie Rickie war, schaute er natürlich sofort nach was dort los war. Er hatte kaum 10 Schritte in die Seitenstraße getan, als er eine blutüberströmte Person sah, die versuchte, sich langsam vom Boden zu erheben. Er rannte natürlich sofort hin und erschrak. Vor ihm lag die Person, die gestern beinahe sein Leben zerstört hätte. Es war Sharon. Uneigennützig wie Rickie war, half er ihr natürlich sofort auf. Sharon war überrascht, das ausgerechnet Rickie ihr half. Mehrere Leute hatten sie nämlich einfach liegen lassen. Da Rickie von erster Hilfe nicht sonderlich viel Ahnung hatte, hat er als nächstes einen Krankenwagen gerufen, da Sharon mehrere Platzwunden am Kopf hatte und dringendst ärztliche Hilfe benötigte. Als der Krankenwagen eingetroffen war und Sharon kurz vor dem Abtransport ins Krankenhaus stand, fasste sie ihren ganzen Mut zusammen und entschuldigte sich bei Rickie. Außerdem versprach sie ihm, ihm alles zu erklären, sobald er sie im Krankenhaus besuchen würde. Rickie nahm die Entschuldigung an, wünschte ihr gute Besserung und sah zu wie der Krankenwagen abfuhr. Diese Aktion hat ihn noch erschöpfter gemacht als er ohnehin schon war. Nachdem er sein Bett erreicht hatte, schlief er beinahe 24 Stunden am Stück.

Amy und Brian lagen eng aneinander gekuschelt unter der Bettdecke und flüsterten sich gegenseitig Liebesbeteuerungen ins Ohr. Sie schliefen bald ein, da sie durch ihre vorausgegangene körperliche Anstrengung ziemlich erschöpft waren. Der Schlafentzug in der Nacht zuvor tat sein übriges. Sie wachten erst auf, als Brians Mutter ins Zimmer gekommen war um ihrem Sohn Hallo zu sagen.

Rayanne wurde ziemlich unsanft geweckt, als nämlich die Polizei vor ihrer Tür stand um sie wegen Verdacht auf schwere Körperverletzung zu vernehmen.

Nachdem Danielle die ganze romantische Stimmung zerstört hatte, verging beiden die Lust daran, dort weiterzumachen wo sie aufgehört hatten. Außerdem hatten sie Angst wieder gestört zu werden. Während beide auf dem Bett lagen, fiel Angela plötzlich wieder Jordan ein. Sie wusste nicht wieso. Außerdem schämte sie sich dafür, dass sich niemand um Jordan gekümmert hat, als Brian, Rickie und er zurückgekommen sind. Mit ihrem Schamgefühl stand sie auf und ging zusammen mit Sean in die Küche zum Frühstücken. Dort erschauderte sie, als sie im Radio folgende Meldung hörte:

„Wir unterbrechen unser Programm für eine wichtige Durchsage: Gerade eben erreichte uns die Meldung, dass ein Jugendlicher im angetrunkenen Zustand die Kontrolle über sein Auto verlor und in eine Gruppe von Radrennfahrern krachte. Unseren Informationen zufolge starben 4 Rennfahrer, der PKW-Fahrer und 3 Rennfahrer schwer verletzt. 4 weitere kamen mit leichten Verletzungen davon. Sobald wir genauere Informationen zu diesem Unglück haben melden wir uns wieder. Und nun weiter im Programm mit Sixpence None the Richer mit ihrem Hitsong ‚Kiss me’“